Der Neuntöter

Seinen brutal klingenden Namen erhielt der Neuntöter aufgrund seines Beuteverhaltens. Als Nahrungsreserve beziehungsweise zur Bearbeitung spießt er Insekten, kleine Vögel oder Mäuse auf Dornen oder spitze Zweige auf. Ein typisches äußerliches Merkmal dieser Singvögel ist ihr falkenähnlicher Oberschnabel, der wie bei Greifvögeln mit einem so genannten Falkenzahn versehen ist.

Der Neuntöter ernährt sich hauptsächlich von Insekten, vor allem von Käfern, Heuschrecken und Grillen. Er bewohnt er vor allem trockene und sonnige Landstriche mit ausgedehnten Busch- und Heckenbeständen. Auch an buschreichen Waldrändern und in Feldgehölzen trifft man ihn an.

Nachdem der Neuntöter in den 70er und 80er Jahren bundesweit deutlich seltener geworden war, haben sich die Bestände seit einigen Jahren vielerorts stabilisiert. In Deutschland brüten zwischen 90.000 und 190.000 Paare.

Der Kiebitz

Der Kiebitz ist etwa taubengroß und durch den Kontrast zwischen schwarzer Oberseite mit grünlich schimmerndem Metallglanz und weißer Unterseite mit schwarzem Brustband, sowie der abstehenden Federholle am Hinterkopf unverkennbar.

Insekten und deren Larven bilden die Hauptnahrung des auffälligen Vogels.

Der Kiebitz bevorzugt offenes, flaches und feuchtes Dauergrünland, Wiesen, Weiden und Überschwemmungsflächen. Sein Lebensraum – das Feuchtgrünland – ist in Deutschland jedoch mittlerweile sehr selten geworden. In Deutschland brüten gegenwärtig noch 70.000 bis 100.000 Paare.

Die Renaturierung von Auen und Niederungen und die Wiedervernässung von Feuchtwiesen leisten hier einen wichtigen Beitrag. Bekannte Brut- und Rastplätze sollten intensiv überwacht werden, um sie vor störenden menschlichen Eingriffen zu bewahren.

Überlinger Waldrappe verpassen Abflug

Waldrapp

In Überlingen zeigt sich eindrücklich, dass die Auswirkungen des Klimawandels bereits unmittelbar und vielfältig präsent sind. Nachdem die Überlinger Waldrappe auch weiterhin in ihrem Brutgebiet verharrten und keine Anstalten machten nach Süden abzufliegen, entschloss sich das Waldrapp-Team dazu, die Vögel nach Südtirol zu transferieren. Am 27. November hat Anne-Gabriela Schmalstieg die ersten 18 Vögel auf einem Sportplatz bei Frickingen eingefangen. Am 28. November wurden sie einzeln in Umzugskartons „verpackt“ im Auto über den Reschenpass nach Bozen transferiert und dort am Nachmittag freigelassen. Das Team war froh, dass die Überlinger Waldrappe nicht doch noch losgeflogen sind, denn die Querung der tiefwinterlichen Zentralalpen ist für die Waldrappe in dieser Saison wohl nicht mehr möglich und ein Versuch hätte zu erheblichen Verlusten führen können.

Mehr lesen: Waldrappteam, Newsletter 01.12.2021

Herbstputz

Herbstputz im Nest

Die letzten Jungvögel haben nach dem Sommer ihren Nistkasten verlassen. Damit die nächste Generation im Frühjahr einziehen kann, muss die gute Stube gründlich geputzt werden.

Damit sich Milben und anderes Ungeziefer aus den alten Nestern nicht auf die neue Brut im Frühjahr übertragen kann, ist die Entfernung der alten Nester angesagt. Wer es im Spätsommer nicht mehr ganz schafft, kann seine Nistkästen auch erst zum Winterende reinigen.

Tipps findet Ihr auf verschiedenen Seiten im Netz, zum Beispiel des Nabu oder des LBV (Landesverband für Vogelschutz).

Der Wiedehopf

Der Wiedehopf Blogbeitrag

Der Wiedehopf bietet mit seinem orange-bräunlichen Federkleid, der aufgestellten schwarz-weißen Haube und dem langen dünnen Schnabel einen majestätischen Anblick. Früher war er flächendeckend in den sogenannten Krautländern zu finden, wo er Jagd auf sein wichtigstes Beutetier, die Maulwurfsgrille, machte. Diese kämpft heute allerdings selbst ums Überleben.

Die Intensivierung der Landwirtschaft macht dem Wiedehopf stark zu schaffen. Man möchte kaum glauben, dass hier einst 10.000 brütende Paare in Astlöchern, Felsen- und Erdhöhlen ihre Jungen aufgezogen haben. Heute lebt der Wiedehopf – gestützt durch Schutzmaßnahmen – noch im Nordosten und Südwesten. 

Der Wiedehopf ist im Bestand stark gefährdet, nur noch 700 Brutpaare leben in Deutschland.

Der Wiedehopf

Der Bluthänfling

Der Bluthänfling Blogbeitrag

Die Vorliebe für Hanfsamen und die prachtvolle Rotfärbung auf Kopf und Brust der Männchen haben dem hübschen Finkenvogel seinen Namen eingetragen. Der Bluthänfling ist fast in ganz Europa zu Hause sowie in Teilen Afrikas und Asiens. Seine Brutstätten findet man in wilden Hecken und Büschen.

Seine Leibspeise ist das, was der Mensch als Unkraut betrachtet: Sämereien verschiedenster Pflanzen und Wildkräuter, u.a. Sauerampfer, Knöterich, Ackersenf, Löwenzahn oder Disteln. In Mitteleuropa hält es den Bluthänfling auch im Winter in der Heimat. So sind in der kalten Jahreszeit Futterstellen mit kleinen Sämereien wie Leinsamen, Hirse oder Sonnenblumenkerne willkommen.

Der Bluthänfling steht auf der Roten Liste für Brutvögel und gilt als gefährdet.

  • Bluthänfling

Das Rothuhn

Das Rothuhn

Der auffällig gefiederte fasanenähnliche Vogel mit seinen lackroten Beinen, dem roten Schnabel und den rot geränderten Augen ist schön anzuschauen. Zu finden ist das Rothuhn vorwiegend im wärmeren Südeuropa, z. B. auf der iberischen Halbinsel, in Frankreich und im nordwestlichen Italien.

Als Bodenbrüter hält sich das Rothuhn vorzugsweise im tiefgelegenen, ebenen bis hügeligen Heide-, Gras- und Weideland auf. Seine Nahrung besteht aus Sämereien, Grasspitzen und nur wenigen Kleintieren.Der Klimawandel gibt Hoffnung auf die Rückkehr des Rothuhns in unsere Regionen.

 Das Rothuhn kommt freilebend in Deutschland nicht mehr vor.

  • Rothuhn

Der Ortolan

Der Ortholan Blogbeitrag

Der Ortolan ist hierzulande besser als Gartenammer bekannt. Er gehört zu den Bodenbrütern und bewohnt im Sommer große Teile des europäischen Kontinents. Seine Nahrung sind Sämereien und kleine Insekten, dabei hat der Singvogel mit der gelben Kehle und dem gelben Augenring eine besondere Vorliebe für trockenwarme Standorte, zum Beispiel terrassierte Weinberge.

Kein anderer europäischer Singvogel hat in der Gesamtzahl so stark abgenommen. Seit 1980 sind ca. 84% des Bestands verschwunden. In Deutschland findet man den Ortolan nur noch in einigen Bundesländern.

Als ausgesprochener Zugvogel überwintert der Ortolan in Afrika. Auf der Reise dort hin, fallen jährlich über 30.000 Exemplare der illegalen Vogeljagd zum Opfer. Besonders in der Gegend um Bordeaux in Frankreich gilt er als Delikatesse.

 Der Ortolan in Mitteleuropa gilt in Fachkreisen als vom Aussterben bedroht.

Der Star

Der Star Blogbeitrag

Die spektakulären Starenschwärme im Herbst sind eine Attraktion am Himmel. Aber auch der Vogel ist während der Brutzeit ein echter Hingucker, das perlenbesetzte Brustgefieder, schillert violett und smaragdgrün.

Noch in den 1960er Jahren war der Star in Deutschland in solchen Mengen vorhanden, dass er eine regelrechte Plage für Bauern und Winzer war. Denn vor dem Zug in den Süden haben sich Scharen über das gerade reife Obst und die Trauben hergemacht.

Seine bevorzugten Lebensräume wie Weiden, Wiesen und Felder mit Alleen oder Waldrändern verschwinden zugunsten der intensiven Landwirtschaft. Baumhöhlen zum Brüten und Nahrungsflächen mit kurzer Vegetation, wo der Star Würmer und Insekten findet, werden seltener.

Der Star gilt als in seinem Fortbestand erheblich gefährdete Art.

  • Star

Der Bienenfresser

Der Bienenfresser

Der Bienenfresser ist ein Koloniebrüter und der wohl farbenprächtigste Vogel Europas. Mit seinem exotischen Federkleid erinnert er an einen Papageien, sein typischer Schnabel ist lang und leicht gebogen. Tatsächlich stammt er ursprünglich aus den Tropen und Subtropen.
Den geselligen Vogel findet man in trocken-warmen, halboffenen, strukturreichen Landschaften in niederen Lagen. Er ernährt sich vor allem von Libellen, aber auch von Schmetterlingen, Käfern, Bienen oder Wespen. Seine Nahrung erbeutet er im Flug über Wiesen- und Weidegebiete, dort kann er mit einem guten Angebot von Insekten rechnen.

In Deutschland galt der Bienenfresser als ausgestorben, aber seit den 1990er Jahren hat er sich im Zuge der Klimaerwärmung am Kaiserstuhl, Sachsen-Anhalt und am Niederrhein wieder angesiedelt.

Der Bienenfresser brütet mit 1500 Brutpaaren wieder in Deutschland.

 Interessantes über den Bienenfresser findest du hier 

  • Bienenfresser