Mit großem Engagement und vielen freiwilligen Helfern setzt sich der NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) Südbaden, u.a. für das Überleben des Wiedehopfs ein. Diesem Vogel fehlt es vor allem an Niststätten. Diese nützen allerdings nicht viel, wenn in der Umgebung das passende Nahrungsangebot fehlt. Am Kaiserstuhl hat sich das Anbringen von Nistkästen an Rebhäuschen als sehr erfolgreich erwiesen, denn in den umliegenden Weinbergen und Wiesen findet der Wärme liebende Wiedehopf noch genügend Nahrung. Er vertilgt mit Vorliebe Maulwurfsgrillen und Engerlinge, was wiederum den Winzer oder Landwirt freut.
Waldrapp-Patenschaft für CIOP
Sein Aussehen ist so einzigartig wie sein Name. CIOP ist ein Waldrapp, der zu den weltweit bedrohtesten Vogelarten zählt. Seit 2020 haben wir die Patenschaft für Ciop übernommen. Er gehört zu den sieben Waldrappen, die im Frühjahr 2020 als erste Vögel selbstständig aus ihrem Winterquartier in der Toskana eingetroffen sind. Er ist quasi vor unserer Haustüre gelandet, nämlich in Überlingen am Bodensee. Hier ist 2021 eine sichere Brutvogliere für die kleine Kolonie der seltenen Waldrappe angelegt worden.
Mit einem der größten europäischen Artenschutzprojekte hat dies der Förderverein „Waldrappteam“ möglich gemacht. Das Ziel: 400 Jahre nach seiner Ausrottung soll der Waldrapp in Europa wieder angesiedelt werden. Die größte Herausforderung ist es, den Jungtieren die herbstliche Zugroute beizubringen, um sie dann auswildern zu können. Eine unglaubliche Geschichte!
Mehr zum Waldrapp Projekt finden Sie hier.
Der Wiedehopf
Der Wiedehopf bietet mit seinem orange-bräunlichen Federkleid, der aufgestellten schwarz-weißen Haube und dem langen dünnen Schnabel einen majestätischen Anblick. Früher war er flächendeckend in den sogenannten Krautländern zu finden, wo er Jagd auf sein wichtigstes Beutetier, die Maulwurfsgrille, machte. Diese kämpft heute allerdings selbst ums Überleben.
Die Intensivierung der Landwirtschaft macht dem Wiedehopf stark zu schaffen. Man möchte kaum glauben, dass hier einst 10.000 brütende Paare in Astlöchern, Felsen- und Erdhöhlen ihre Jungen aufgezogen haben. Heute lebt der Wiedehopf – gestützt durch Schutzmaßnahmen – noch im Nordosten und Südwesten.
Der Wiedehopf ist im Bestand stark gefährdet, nur noch 700 Brutpaare leben in Deutschland.
Der Bluthänfling
Die Vorliebe für Hanfsamen und die prachtvolle Rotfärbung auf Kopf und Brust der Männchen haben dem hübschen Finkenvogel seinen Namen eingetragen. Der Bluthänfling ist fast in ganz Europa zu Hause sowie in Teilen Afrikas und Asiens. Seine Brutstätten findet man in wilden Hecken und Büschen.
Seine Leibspeise ist das, was der Mensch als Unkraut betrachtet: Sämereien verschiedenster Pflanzen und Wildkräuter, u.a. Sauerampfer, Knöterich, Ackersenf, Löwenzahn oder Disteln. In Mitteleuropa hält es den Bluthänfling auch im Winter in der Heimat. So sind in der kalten Jahreszeit Futterstellen mit kleinen Sämereien wie Leinsamen, Hirse oder Sonnenblumenkerne willkommen.
Der Bluthänfling steht auf der Roten Liste für Brutvögel und gilt als gefährdet.
Das Rothuhn
Der auffällig gefiederte fasanenähnliche Vogel mit seinen lackroten Beinen, dem roten Schnabel und den rot geränderten Augen ist schön anzuschauen. Zu finden ist das Rothuhn vorwiegend im wärmeren Südeuropa, z. B. auf der iberischen Halbinsel, in Frankreich und im nordwestlichen Italien.
Als Bodenbrüter hält sich das Rothuhn vorzugsweise im tiefgelegenen, ebenen bis hügeligen Heide-, Gras- und Weideland auf. Seine Nahrung besteht aus Sämereien, Grasspitzen und nur wenigen Kleintieren.Der Klimawandel gibt Hoffnung auf die Rückkehr des Rothuhns in unsere Regionen.
Das Rothuhn kommt freilebend in Deutschland nicht mehr vor.
Lastenfahrrad für die Waldrappkolonie
Für die Versorgung der seltenen Waldrappe im Gebiet Überlingen sorgt Anne-Gabriela Schmalstieg. Sie kümmert sich um die Gelege in der Brutvoliere und schaut nach den Vögeln, die sich auf Wiesen und Äckern in der Umgebung der Gemeinde Überlingen tummeln. Für notwendige Transporte hat sich das Waldrapp-Team ein CO2-neutrales Lastenfahrrad gewünscht. Eine gute Idee, wie wir fanden, und haben das Fahrrad aus dem BECCO-Fond gespendet. Vielleicht entdecken Sie es, wenn Sie in der Gegend sind.
Übrigens: Auf der Landesgartenschau in Überlingen (bis Oktober 2021) können Sie am Stand des Waldrappteams alles zu diesem spannenden Projekt erfahren.