Im vergangenen Jahr waren von April bis Juni regelmäßig Kiebitze auf der Projektfläche. Danach ziehen die Kiebitze im Bodenseeraum normalerweise von ihren Brutgebieten weg und kehren erst im nächsten Frühjahr zurück.
Bei den niedrigen Temperaturen sowie Eis und Schnee zum Jahresanfang, waren rund um das Projektgebiet allerdings recht viele Kiebitze zu beobachten. Bei diesen ungewöhnlich häufig gesichteten Vögeln handelte es sich um Kälteflüchter, die an den vergleichsweise milden Bodensee gekommen sind – zusammen mit Goldregenpfeifern, Großen Brachvögeln und vielen weiteren Arten.
Damit sich im kommenden Frühling möglichst viele Kiebitze im großen Ried Espasingen wohlfühlen, ist für dieses Jahr eine Beweidung des Projektgebiets mit Rindern des nahe gelegenen Erlenhofs geplant. Weiden sind mit ihrer niedrigen Vegetation und ihrem Insektenreichtum ein attraktiver Lebensraum für Kiebitze. Ideal ist ein hoher Beweidungsdruck, der zu Trittschäden führt, da die Kiebitze offenen Boden für die Brut bevorzugen.
Sobald das Grünland trocken genug ist, wird der Zaunbau für die Beweidung erfolgen.
Vor Kurzem wurden bereits die ersten Vorbereitungen für die kommende Brutsaison getroffen. Das Umweltzentrum Stockach hat zusammen mit dem NABU Bäume und Sträucher zurückgeschnitten, da der Kiebitz eine offene Vegetation bevorzugt.
Kiebitze haben es gern übersichtlich und meiden Gehölzstrukturen.
Deshalb wurden die Erlen auf den Stock gesetzt. Auch ein Teil der
Uferbereiche der Blänken wurde freigeschnitten, damit die Vögel dort
Nahrung finden können. Anschließend wurde das Schnittgut vom Rückschnitt
abtransportiert.
Die Helfer stehen nun bereit für den baldigen Zaunbau. Wir halten Sie natürlich weiterhin auf dem Laufenden.