Endlich brüten die Waldrappe im Katharinenfelsen am Bodenseeufer!
In den letzten zwei Jahren wurden zur Koloniegründung Brutpaare mit Küken aus einer künstlichen Brutwand in die Felswand umgesiedelt. Diese Methode war bereits in Kuchl, im Land Salzburg, erfolgreich bei der nachhaltigen Besiedlung der dortigen Felswand. In Überlingen hatte das aber nur mäßigen Erfolg.
Daher wurde dieses Jahr vor Beginn der Brutsaison ein Nest mit zwei Waldrapp-Attrappen in einer Nische der
Molasse-Felswand platziert. Attrappen sind eine bewährte Methode im Artenschutz um Tiere anzulocken und es funktionierte auch bei den Waldrappen: Vier Paare haben eigenständig diese Nische als Brutplatz gewählt.
Mitte Mai kam noch das Weibchen Rupert dazu, das im vergangenen Jahr im Kanton Zürich gebrütet hatte. Nach dem tragischen Tod ihres Partners Enea wartete sie lange vergeblich in Rümlang auf ihn, bevor sie in ihre Stammkolonie an den Bodensee zurückkehrte und nun mit neuem Partner als fünftes Paar ebenfalls am Katharinenfelsen brütet.
Erfolgreiche Handaufzucht von 36 Waldrappküken
Auch die diesjährige menschengeführte Migration nach Andalusien läuft mit der Handaufzucht von 36 Jungvögeln sehr erfolgreich. Die Küken aus dem Tierpark Rosegg in Kärnten durften in ihr Trainingscamp in der oberbayerischen Gemeinde Taching umziehen. Dort werden sie nun nach und nach flügge und starten mit ihrem Flugtraining.
Später sollen sie in die Brutkolonien Kuchl und Burghausen integriert werden, um für die Herbstmigration eine Anbindung an das Wintergebiet in Andalusien herzustellen.